Der Streik der Bayreuther Maurer- und Zimmergesellen (Zusammenfassung)
Die Gesellen der Bayreuther Bauhandwerke legten Anfang Mai 1800 ihre Arbeit nieder. Sie wollten damit eine Erhöhung ihres Taglohnes erreichen. Der Vorgang wurde von dem Polizeimagistrat untersucht, der sich bemühte, die Anstifter des Streiks zu finden. Die Maurer- und Zimmergesellen erklärten in den Vernehmungen, sich hätten auf allgemeine Beschluß die Arbeit niedergelegt. Dazu hätten ihnen die Meister geraten. Diese Behauptung wurde von den Beamten nicht überprüft.
Die Maurer- und Zimmergesellen erklärten weiter, sie wollten sich mit dem Streik gegen die Meister wenden. Diese würden ihnen nicht den festgesetzten Lohn auszahlen. Die Meister zahlten allerdings den Gesellen den von Obrigkeit festgesetzten Lohn aus. Daher konnten sich die Gesellen aufgrund ihres Streikziels nur gegen die Obrigkeit wenden. Dies war nach den bestehenden Gesetzen mit schwerer Strafe bedroht Zu einer Bestrafung der Gesellen kam es allerdings nicht, weil die Beamten zum einen davon ausgingen, daß es sich um einen Konflikt zwischen Meistern und Gesellen handelte. Zum anderen konnten sie keinen einzelnen Schuldigen ausmachen. Ein Bestrafung aller Gesellen hätte dem Bauhandwerk die Arbeitskräfte entzogen.
Die Gesellen hatten sich auf ihrer Herberge für die Dauer des Streiks versammelt. Sie wollten dort die Entscheidung der Kriegs- und Domänenkammer über die Lohnhöhe abwarten und jedes Aufsehen vermeiden. Die Gesellen gingen schließlich wieder an die Arbeit, bevor eine Enscheidung der Kammer vorlag.
The Strike of the Bayreuth Bricklayer and Carpenter Journeymen (Summary)
The journeymen of the Bayreuth construction trade downed tools at the beginning of May 1800 in order to enforce a raise of their daily wages. The local police investigated the strike, trying to find the leaders of the protest. In the interrogations the journeymen declared that they had obeyed a general agreement; they had been recommended this by their master craftsmen. This claim was not verified by the police.
In addition, the bricklayer and carpenter journeymen stated that the strike was also directed against their masters, who had not been paying the usual wages. In fact however, the masters were paying wages that had been set by the local authorities; as a result, the strike was understood to be directed against the administration, which was penalized by the then-existing laws. However, the jorneymen were not prosecuted, since the police came to the conclusion that the strike was rather an internal dispute between the masters and the journeymen; moreover, they were unable to isolate a single leader of the strike, while prosecuting all participating journeymen would have endangered the construction trade altogether.
During the strike, the journeymen were assembled in their lodgings to await the decisions of the competent authority (the "Kriegs- und Domänenkammer") on the future wages and to avoid any additional public attention. Finally, before any decision was made, they returned to work.
Translation from the author's German original by Ulrich Möller