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CfP: Städtische Rechtskulturen in der Vormoderne
May 13, 2022
Internationale Jahrestagung des Mittelalterzentrums "Forum Mittelalter" in Kooperation mit dem GRK 2337 "Metropolität in der Vormoderne" der Universität Regensburg
Vom - Bis: 15.06.2023 - 17.06.2023
Ort: Regensburg
Deadline für Vortragsvorschläge: 15.06.2022
Städte und Städtelandschaften sind im Mittelalter immer wieder Schauplätze wichtiger rechtlicher Entwicklungen. Dies geschieht unter den Bedingungen der städtischen Anwesenheitsgesellschaft, in der sich die unterschiedlichen Gruppen im direkten Austausch gegenüberstehen können bzw. müssen. Die Frage, wie sich die Regelungen von gesellschaftlichen und privaten Aushandlungsprozessen in den europäischen Städten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit entwickeln, wird im Zentrum der Tagung stehen.
Das Interesse gilt dabei der Vielfalt der rechtlichen Praktiken, die sich in den europäischen Städten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit herausbilden. In durchaus auch langen Prozessen bilden sich neue Formen der Konfliktbewältigung und Rechtssicherung heraus, werden bewährte juristische Formen weiterverwendet oder umgedeutet und wechseln sich Innovationen und Institutionalisierungsprozesse ab. Diese Prozesse sind geprägt von den unterschiedlichen regionalen Traditionen der jeweiligen Stadt oder Städtelandschaft. Sie nutzen die schriftliche Kommunikation und Archivierung genauso wie Formen der Konfliktschlichtung in der Anwesenheitskommunikation der Städte. Es sind Formen, die auf traditionelle Eliten zurückgehen, aber auch solche, die neue funktionale Eliten begründen.
Die internationale Jahrestagung des Forums Mittelalter „Städtische Rechtskulturen in der Vormoderne“ schlägt einen dezidiert interdisziplinären Zugang vor. Sie will historische, rechtsgeschichtliche, wirtschaftsgeschichtliche, kulturgeschichtliche und linguistische Forschungen bündeln, um die Variation und Variabilität der rechtlichen Praktiken der vormodernen Städte adäquat erfassen zu können.
Der Call for Papers richtet sich an Vertreterinnen und
Vertreter der oben angesprochenen Disziplinen und lädt sie ein, die
ganze Bandbreite von historischen Zeugnissen zu nutzen, um die
städtischen Rechtspraktiken sowohl aus der normativen wie der
deskriptiven Perspektive der historischen Akteure zu rekonstruieren. Im
Fokus steht dabei auch die komparatistische Perspektive. Ziel ist es,
die unterschiedlichen urbanen, schriftkulturellen und rechtlichen
Traditionslinien der Regionen und Städtelandschaften des vormodernen
Europas fruchtbar zu machen, um aus dem Vergleich der Regionen ein
differenziertes Bild der Entwicklungen gewinnen zu können. Besonders
interessiert man sich dafür, Regionen mit unterschiedlich starkem Nachwirken
der antiken Schriftkultur gegenüberzustellen und nach der Rolle der
schriftkulturellen Prägung etwa in den Städten Norditaliens oder
Südfrankreichs für die Entwicklung der städtischen Rechtskulturen zu
fragen.
Die Beiträge sollen 30 Minuten nicht
überschreiten; sie können auf Deutsch, Englisch, Französisch oder
Italienisch gehalten werden. Das Programm wird – neben einem
Abendvortrag am 15. Juni 2023 – auf zwei Tage verteilt (Freitag, 16.
Juni 2023, 09:00–17:00 Uhr; Samstag, 17. Juni 2023, 09:00–13:00 Uhr). Im
Falle einer Einladung zum Vortrag werden die Reise- und
Unterbringungskosten übernommen. Es ist geplant, die Tagungsbeiträge in
der seit 2005 jährlich fortgesetzten Reihe Forum Mittelalter Studien
(Verlag Schnell&Steiner, Regensburg) zu veröffentlichen.
Interessent:innen werden gebeten, bis zum 15.06.2022 einen
Vortragsvorschlag zusammen mit einem Abstract (max. 350 Wörter) und
kurzen biographischen Angaben einzureichen. Bitte senden Sie Ihre
Unterlagen an maria.selig@ur.de .
Kontakt
Prof. Dr. Maria Selig
E-Mail: maria.selig@ur.de
Quelle: Städtische Rechtskulturen in der Vormoderne.
In: H-Soz-Kult, 10.05.2022, <www.hsozkult.de/event/id/event-117851>.