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Symposium des Bundesarchivs zur Überlieferungsbildung bei den Obersten Bundesgerichten
March 16, 2023
Das Bundesarchiv veranstaltet vom 24. bis 26. April 2023 in Koblenz ein Symposium zur analogen und digitalen Überlieferung der Obersten Gerichte des Bundes.
Anmeldeschluss: 28.03.2023
Das Symposium beginnt mit einem öffentlichen Abendvortrag am 24. April 2023, der die Obersten Bundesgerichte im Fokus von Wissenschaft und Forschung in das Zentrum stellt. Der Folgetag ist der analogen Überlieferungsbildung zu den Obersten Bundesgerichten und zum Bundesverfassungsgericht im Bundesarchiv sowie zu den Gerichten in den Ländern gewidmet. Am Abschlusstag rückt die fortschreitende digitale Transformation in der Justizverwaltung in den Mittelpunkt. Zentrale Themen bilden hierbei die Überlieferung von digitalen Unterlagen der Bundesgerichte im Bundesarchiv und die dafür sinnvollen gemeinsamen Weichenstellungen.
Zielgruppen des Symposiums sind sowohl die Forschung und die Gerichte als auch die archivische Fachwelt. Mit dem Symposium eröffnet das Bundesarchiv Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, ihre Forschungsprojekte und -ergebnisse vorzustellen und im Austausch mit der archivischen Fachwelt und insbesondere mit anderen Historiker:innen sowie Jurist:innen zu diskutieren. Die Veranstaltung wendet sich auch an Praktiker:innen im elektronischen Rechtsverkehr. Sie will dem Austausch zwischen den diversen Akteur:innen Impulse geben.
Die Akten der Obersten Gerichte des Bundes stellen im Bundesarchiv eine Kernüberlieferung für die Erforschung und das Verständnis der deutschen Justizgeschichte dar.
Ihre archivische Bearbeitung ist herausfordernd: Kriterien für die Bewertung und Übernahme der Unterlagen der Bundesgerichte sind stets kritisch zu prüfen und weiterzuentwickeln, um die Zugänglichkeit und Auswertbarkeit der Unterlagen zu optimieren. Zugleich stellt die fortschreitende digitale Transformation in der Justizverwaltung des Bundes eine neue Herausforderung dar und erfordert die Entwicklung von Strategien und Konzepten für die Überlieferung der digitalen Unterlagen.
Das Symposium möchte aktuelle Entwicklungen, Forschungsansätze und Ergebnisse der archivischen Arbeit darstellen, Forschung, Justiz und Archive zusammenführen und Raum zur Diskussion bieten.
Ein öffentlicher Abendvortrag am 24. April nimmt zunächst die Obersten Bundesgerichte als Gegenstand von Wissenschaft und Forschung in den Blick. An den Folgetagen richten sich die Beiträge zunächst auf die analoge Überlieferungsbildung zu den Obersten Bundesgerichten und zum Bundesverfassungsgericht und stellen dann Fragen der digitalen Überlieferungsbildung in den Mittelpunkt. Vorgestellt werden aktuelle Erkenntnisse aus Forschungsprojekten sowie die Zielvorstellungen des Bundesarchivs. Daneben stehen Praxisbeiträge aus der Bundesverwaltung auf dem Programm.
Detaillierte Informationen zu den Themen und Inhalten des Symposiums können Sie dem beigefügten Programm entnehmen. Sie können dieses gerne auch an weitere Interessierte weitergeben.
Datum: 24. bis 26. April 2023
Der Kreis der Teilnehmenden ist beschränkt. Eine rechtzeitige Anmeldung ist notwendig. Bitte teilen Sie auf dem Anmeldeformular auch mit, an welchen Tagen Sie an der Veranstaltung teilnehmen und ob Sie mit der Bekanntgabe Ihres Namens und Ihrer Dienststelle in der Teilnehmerliste einverstanden sind. Das vollständig ausgefüllte Anmeldeformular senden Sie bitte bis spätestens 28. März 2023 an die angegebene Kontaktadresse.
Eine Teilnahmebestätigung erhalten Sie zusammen mit den Tagungsunterlagen im Tagungsbüro.
Anmeldung über die Website: https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Veranstaltungen/2023-04-24_symposium.html
24. April 2023
18.00–18.30 Uhr
Begrüßung und Eröffnung des Symposiums durch den Präsidenten des Bundesarchivs Prof. Dr. Michael Hollmann
18.30–20.30 Uhr
Abendvortrag
Prof.
Dr. Jan Thiessen (Humboldt-Universität zu Berlin): Justiz im Archiv.
Die Überlieferung der Bundesgerichte zwischen Recht und Geschichte
25. April 2023
Analoge Überlieferungsbildung
(Moderation: Bettina Martin-Weber, Abteilungspräsidentin der Abteilung B des Bundesarchivs)
09.00–09.15 Uhr
Begrüßung durch Bettina Martin-Weber (Abteilungspräsidentin der Abteilung B des Bundesarchivs)
Block 1: Überlieferungsbildung zu den Gerichten in Bund und Ländern
09.15–09.45 Uhr
Dr.
Claudia Zenker-Oertel (Bundesarchiv): „Interessant ist kein Kriterium.“
Die Überlieferungsbildung für die Obersten Bundesgerichte im
Bundesarchiv
09.45–10.15 Uhr
Dr. Daniel Heimes
(Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz): Die Überlieferungsbildung der
Justiz in den Ländern am Beispiel des Landeshauptarchivs Koblenz
10.15–10.45 Uhr
Gelegenheit zur Diskussion
10.45–11.15 Uhr
Kaffeepause
Block 2: Überlieferung der Akten des Bundesverfassungsgerichts
11.15–12.00 Uhr
Dr.
Regina Pawelletz / Dr. Gernot Losansky (Bundesarchiv): „Außerhalb der
Linie“ – Das Bewertungs- und Erschließungsprojekt zum
Bundesverfassungsgericht im Bundesarchiv
12.00–12.30 Uhr
Dr.
Thomas Darnstädt (Jurist, Journalist und Autor): Ein Blick in die
Blackbox. Was sagen uns die alten Handakten der Verfassungsrichter?
12.30–12.45 Uhr
Gelegenheit zur Diskussion
12.45–13.45 Uhr
Mittagspause
Block 3: Forschungsprojekte zum Bundesgerichtshof und Bundesverwaltungsgericht
13.45–14.30 Uhr
Prof.
Dr. Michael Kißener (Universität Mainz): Auf dem Weg zu „nüchterner
Redlichkeit“. Die Geschichte des Bundesgerichtshofes 1950–1965
14.30–15.00 Uhr
Prof.
Dr. Dr. h.c. Klaus Rennert (Präsident a.D. des
Bundesverwaltungsgerichts) / Maria Kögel (wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Bundesverwaltungsgericht): Das Geschichtsprojekt des
Bundesverwaltungsgerichts – Konzeption, Organisation, Realisation
15.00–15.30 Uhr
Gelegenheit zur Diskussion
15.30–15.45 Uhr
Kaffeepause
Block 4: Diskussionsrunde zur Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer
15.45–16.45 Uhr
Impulsvortrag:
Dr. Annette Mertens (Bundesarchiv): Überlieferung der Obersten
Bundesgerichte im Bundesarchiv – Fragen und Bedürfnisse von Nutzerinnen
und Nutzern
Teilnehmende:
- Dr. Eva Balz (IfZ-Projekt „Das Bundesverfassungsgericht nach dem Nationalsozialismus“)
- Dr. John Philipp Thurn (Vorstand Forum Justizgeschichte e.V. und Richter am Sozialgericht Berlin)
- Dr. Helge Jonas Pösche (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Prof. Dr. Andreas Roth (Universität Mainz)
- Dr. Thekla Kleindienst (Bundesarchiv)
Moderation: Dr. Annette Mertens (Bundesarchiv)
16.45–17.00 Uhr
Schlusswort zu Tag 2 durch Bettina Martin-Weber (Abteilungspräsidentin der Abteilung B des Bundesarchivs)
26. April 2023
Digitale Überlieferungsbildung
(Moderation: Dr. Andrea Hänger, Vizepräsidentin I des Bundesarchivs)
09.00–09.15 Uhr
Begrüßung durch Dr. Andrea Hänger (Vizepräsidentin I des Bundesarchivs)
Block 1: Digitale Überlieferung der Bundesgerichte: Perspektiven
09.15–09.45 Uhr
Rainer Jacobs (Bundesarchiv): E-Akten, Fachverfahren, Dateiablagen. Wie sondern Bundesgerichte künftig ihre Unterlagen aus?
09.45–11.00 Uhr
Aktenaustausch und Aussonderung mit dem Standard xjustiz
Prof. Dr. Henning Müller (Direktor des Sozialgerichts Darmstadt; ervjustiz): Der Beweiswert (elektronischer) Behördenakten – von Urkunden über PDFDateien bis zu xJustiz-Akten
Dr. Bastian Gillner (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen): Der Austauschstandard XJustiz als Element einer Archivierungsstrategie für E-Akten der Justiz
11.00–11.30 Uhr
Gelegenheit zur Diskussion
11.30–12.30 Uhr
Mittagspause
Block 2: Datenaustausch und Zwischenarchivierung. Berichte aus der Zusammenarbeit von Bundesverwaltung, Gerichten und Archiven
12.30–13.00 Uhr
Jens Winter (Bundesamt für Justiz): Datenschutz im FMS und der E-Akte am Beispiel der externen Meldestelle
13.00–13.45 Uhr
Dr.
Nils Trossen (Richter am Bundesfinanzhof) / Ines Müller (Bundesarchiv):
Anbindung eines Obersten Bundesgerichts an das digitale Zwischenarchiv
des Bundes
13.45–14.15 Uhr
Gelegenheit zur Diskussion
14.15–14.30 Uhr
Schlusswort zum Symposium durch Dr. Andrea Hänger (Vizepräsidentin I des Bundesarchivs)
Kontakt
E-Mail: symposium_bundesgerichte@bundesarchiv.de
Quelle: Symposium des Bundesarchivs zur Überlieferungsbildung bei den Obersten Bundesgerichten.
In: H-Soz-Kult, 15.03.2023, <www.hsozkult.de/event/id/event-134724>.