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Vielfalt oder Wirrwarr? Vormoderne rechthistorische Phänomene an Rhein und Ruhr
May 27, 2025
Veranstalter: Felicitas Schmieder, Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart
Alteuropas, FernUniversität Hagen; Stefan Pätzold, Stadtarchiv Mülheim
an der Ruhr (FernUniversität Hagen)
Ort: Universitätsstraße 33, KSW, Gebäudeteil 2, Raum 1-2
(Hagen)
Zeit: 04.07.2025
Die Landschaft vormoderner Rechte und Gerichte im Deutsch-römischen
Reich erscheint dem/der heutigen Betrachtenden verwirrend und zudem
rechts-unsicher, während die Zeitgenossen anscheinend lange und gut mit
der Vielfalt zurechtkamen. Die Überschneidungen und 'Konkurrenzen' der
Zuständigkeiten stehen im Mittelpunkt der Vorträge.
Die jährlichen Gespräche zur Regionalgeschichte an Rhein und Ruhr haben sich 2024 in einem ersten Zugriff mit rechtsgeschichtlichen Verhältnissen beschäftigt und dabei einen deutlichen Schwerpunkt am Ende der Frühen Neuzeit gesetzt. Wir wollen diesen Zugriff nun ergänzen durch spätmittelalterlich-frühneuzeitliche Vorträge, die sich in besonderer Weise auf die Überschneidungen, auf die Konkurrenzen, auf die „ungeklärten“ (das wieder eher aus moderner Sicht) Zuständigkeiten fokussieren sollen. Dabei ist weniger die Normativität gefragt, auch wenn gesetzgeberische, kommentierende und reformierende Tätigkeiten in den Blick genommen werden, sondern es geht um die tatsächlichen Anwendungsbereiche, um Quellen produzierende Konflikte und Lösungen versprechende Eingriffe. Die Beiträge können dabei Längsschnitte betrachten, aber auch Tiefbohrungen zu einem einzigen Zeitpunkt im langen Betrachtungszeitraum vom Mittelalter bis ins 17., auch noch bis ins 18. Jahrhundert sind erwünscht.
Die Beiträge sollen zusammen
mit jenen des Kolloquiums 2024 bei der Historischen Kommission
publiziert werden – sie werden kein konsistentes Bild liefern können,
aber sie könnten eine Momentaufnahme der Forschung zu Recht und Region
samt ihren Lücken bieten.
13:30-14:00 Begrüßung, Einführung Felicitas Schmieder (Hagen)
14:00 – 15:30 Moderation: Peter Oestmann (Münster)
14:00-14:30
Tobias Schenk (Wien), Justiznutzung im Mehrebenensystem des Heiligen
Römischen Reiches. Überlegungen zu einem landesgeschichtlichen
Desiderat
14:30-15:00
Fabian Schmitt (Greifswald), Die Kölner Ministerialenrechte des 12.
Jahrhunderts. Spiegel von Herrschaft und sozialer Mobilität im Westen
des Reiches
15:00-15:30
Anette Baumann (Wetzlar/ Gießen), Rechtszuständigkeiten in Köln:
Bischof und Stadt im Streit um die Aufrichtung von Prangern (aus den
Akten des Reichskammergerichts)
15:30-16:00 Kaffeepause
16:00-17:30 Moderation Felicitas Schmieder (Hagen)
16:00-16:30
Mika Dahmer (Münster), Ebenen innerterritorialer Konfliktlösung im Stift Münster des 17. Jahrhunderts
16:30-17:00
Nicolas Rügge (Hannover) Man kennt sich, man hilft sich. Territorienübergreifende Kommunikation in der westfälischen Hexenjustiz
17:00-17:30
Michael Ströhmer (Paderborn), "concurrente!" – Vielfalt von Hexenjustiz im Wirrwarr geistlicher Staatlichkeit
Bis 18:00 Abschlussdiskussion
Moderation Stefan Pätzold (Mühlheim/ Ruhr)/ Ulrich Andermann (Osnabrück)
Kontakt
Christiane Eilers B.A., Sekretariat Schmieder, Fernuniversität - Historisches Institut, LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas
Universitätsstraße 33, Raum B0.022, 58084 Hagen, Tel. +49(0)2331 987 4752, sekretariat.schmieder@fernuni-hagen.de;
Dr. Stefan Pätzold, Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, 0208 / 4554261, stefan.paetzold@muelheim-ruhr.de
Quelle: Vielfalt oder Wirrwar? Vormoderne rechthistorische Phänomene an Rhein und Ruhr, in: H-Soz-Kult, 26.05.2025, https://www.hsozkult.de/event/id/event-155396.