Zeitschrift Rezensionen

Rezensiert von: Piotr Gotówko

Radosław Sikora, Hussaria. Der Stolz der polnischen Streitkräfte [Originaltitel: Husaria. Duma polskiego oręża] Znak Horyzont Verlag, Krakau 2019, 383 S . ISBN 978-83-240-5468-8

1Die Hussaria lässt sich als Kampfformation 1498-1784 (ohne schwere Rüstungen bis 1793) nachweisen. So nannte man schwer gepanzerte, mit sehr langen Lanzen bewaffnete Reiterei, die im 16. und v. a. im 17. Jahrhundert als unbezwingbar galt. Der Autor beginnt daher sein Buch mit der kursorischen Schilderung derjenigen Schlachten, bei denen sich die Hussaren besonders ausgezeichnet haben: Bei Kłuszyn konnten sie am 4. Juli 1610 eine siebenfache Übermacht der Moskowiter schlagen, bei Kirchholm besiegten sie am 27. September 1605 die dreimal zahlreicheren Schweden, bei Chocim schafften sie es am 7. September 1621 gar, eine fünfzehnfache türkische Übermacht vom Feld zu drängen. Bei Lubieszow besiegten sie am 17. April 1577 eine sechsfach grössere Armee der Danziger Lanzknechte, bei Curtea de Arges am 25. November 1600 wiederum die um das Fünffache grösseren Truppen der Walachen und Moldauer. Jener Aufzählung wäre noch der wichtigste Erfolg bei Wien am 12. September 1683 anzufügen, bei dem eine riesige Streitmacht des Sultans vernichtend geschlagen wurde.

2Im heutigen Deutsch wird mit den „Husaren“ (mit einem „s“) eine leichte, mit Säbeln bewaffnete Reiterei gemeint. Die Hussaren, genannt auch Flügelhusaren, waren indes eine schwere Kavallerie, die nebst weiterer Bewaffnung mit sehr langen Lanzen ausgerüstet war. Die Namensähnlichkeit rührt wohl daher, dass die Hussaren in den ersten Jahrzehnten ihrer Existenz leichte Reiter mit langen Spiessen waren. Erste schwer gepanzerte Kämpfer kamen 1531 auf. Rund 30 Jahre später wurden schwere Rüstungen für alle Hussaren zur Pflicht. Dies machte die Schilder entbehrlich, sodass sie bis 1606 verschwanden. Ab dem 17. Jahrhundert begann die Hussaria, ihr Erkennungsmerkmal zu tragen – die „Flügel“, also an den Schultern befestigte Holz- oder Stahlbügeln, an denen echte oder metallische Federn hingen.

3Organisatorisch wurden die Hussaren in Rotten (poln. „roty“) gegliedert, die später in Banner („chorągwie“) umbenannt wurden. Sie wiederum bestanden aus Posten („poczet“). Sie wurden von einem Kumpan („towarzysz“), also einem reichen, des Lateinischen mächtigen Adligen, aufgestellt und ausgerüstet. Einzig die bis zu 6.2 m langen Lanzen, die tödlichste Waffe der schweren Reiterei, besorgte der Rottenmeister („rotmistrz“). Die übrigen Hussaren rekrutierten sich auch aus polnischem Adel. An ihrer Seite kämpfte das Gesinde („czeladź“). Die Schlachtrosse waren sehr teuer. Dafür gab ein Hussar etwa 1636 ganze 2'500 Złoty, was 20 ¼ Kilogramm Silber entsprach. Der dreimonatige Sold betrug indes 40 Złoty.

4Nach jenen Informationen schildert der Autor Gegebenheiten im 16.-18 Jh. Er ist der Meinung, dass den Grundstein für glorreiche Zeiten die Vereinigung des Königreichs Polen und des Grossfürstentums Litauen 1569 legte. Seither wurden viele Siege vor allem gegen das Grossfürstentum Moskau verbucht, sodass das Territorium unaufhaltsam wuchs. An den westlichen Grenzen herrschte hingegen Ruhe, zumal dem polnischen Heer oft die Infanterie fehlte, um Burgen zu stürmen, von denen die deutschen Fürstentümer viele besassen. Der Autor lässt unerwähnt, dass das Königtum in Polen jener Zeit schwach war und der König ohne das Einverständnis des Adels faktisch nicht handeln konnte. Das Ende der Glanzepoche sieht der Autor im Aufstand der Kosaken unter Chmielnicki 1648. Mit etwas Stolz bemerkt er, dass die beiden Seiten sich bei Beresteczko 1651 eine monumentale Schlacht lieferten, wo rund eine halbe Million bewaffnete Männer aufeinandertrafen, was in Europa bis zum 19. Jh. unübertroffen blieb. Wenig später, 1666, nutzte der schwedische König den Kosakenaufstand und marschierte in Polen ein. Ihm schlossen sich die Preussen und die Siebenbürger an. Die Schweden konnten zwar bis 1660 zurückgedrängt werden, im Osten gingen aber mit dem Waffenstillstand von Andruszow 1667 grosse Gebiete verloren. Die polnische Armee blieb aber weiterhin ein wichtiger Faktor in der Region, was der Entlastungsschlag bei Wien 1683 dokumentierte. In diesem Zusammenhang hätte der Autor die berühmt-berüchtigten „Liberum veto“ und „Nihil novi“ erwähnen müssen, die dem Adel Werkzeuge in die Hand gaben, das Land von innen heraus zu zerstören. Danach macht er einen Sprung ins Jahr 1715, in dem der polnische Adel einen der letzten militärischen Erfolge mit der Konföderation von Tarongród verbuchte und die sächsischen Truppen bis 1717 aus dem polnischen Königreich vertrieb.

5Im nächsten Abschnitt schildert der Autor der Kampfmoral, die neben der Bewaffnung oft über den Erfolg auf dem Schlachtfeld entschied. Dabei geht er einen originellen, aber doch überzeugenden Weg, indem er sechs wichtigste Motivationstypen herausarbeitet: (1) den Drang nach Erkenntnis, was vor allem die Wissenschaftler antreibt, (2) vitale Motivation, also Wunsch nach langem, gesundem Leben, (3) ökonomische Faktoren, nämlich das Streben nach Geld und eigenem Vorteil, sowie (4) ideologische (5) ethische und (6) rechtliche Motivation die im Endeffekt darauf hinauslaufen, seine Wertvorstellungen durchzusetzen. Das eigene Handeln wird dabei relativ oft durch den zweiten Motivationstypus gelenkt – den Wunsch, bequem zu leben. Genau dieser Antrieb ist laut Autor im Militär sehr schädlich, da die Soldaten dann am wenigsten bereit seien, sich den im Kampf unvermeidbaren Gefahren auszusetzen. Daher lösten die Mächtigen der Militärgeschichte das Problem oft so, dass sie dem einfachen Mann für Befehlsverweigerung sehr harte Strafen angedrohten, damit er seine eigenen Offiziere am meisten fürchtete. Die Hussaren wählten einen anderen Ansatz. Bei ihnen wurde der Dienst freiwillig geleistet. Weil sie sich aus reicher Schicht rekrutierten, fanden sich bei ihnen kaum Leute mit vitaler oder ökonomischer Motivation wieder. Sie kämpften aus ideologischen Motiven, „aus Liebe für Gott und Vaterland“, wobei sie nicht selten gar auf den Sold verzichteten. Dies hob die Hussaren von anderen Truppeneinheiten mental ab. Der Autor nennt als Belege hierfür zahlreiche zeitgenössische Schriftstücke, was seinem Buch viel Nähe zu seinen Figuren verleiht, und bemerkt, dass in Polen der Adel untereinander als gleich galt, sodass bei den Hussaren nebst Patriotismus auch ein Gleichheitsgedanke herrschte.

6Die Religion spielte im Leben der Hussaren eine grosse Rolle. Vor der Schlacht wurde eine Messe gehalten, im Kampfesverlauf wurden religiöse Lieder gesungen. Der Autor führt mehrere Beispiele an, wie etwa die Szenen beim Sturm auf Pskow 1581 oder diejenigen bei der Schlacht am Fluss Basia 1660 an. Einen Sieg feierte man mit weiterer Messe mit „Te Deum laudamus“. Während des polnisch-schwedischen Krieges 1656 wurde die Gottesmutter sogar zur Königin und Beschützerin des ganzen Landes erklärt. Völlig berechtigt fragt der Autor, ob die Religiosität auch innerlich gelebt oder nur nach aussen zum Schein sichtbar gemacht wurde. Anhand der zeitgenössischen Texte kann er den Eindruck vermitteln, dass die erstgenannte Annahme wohl zutraf. Danach stellt er korrekt fest, dass bei den Hussaren stets die Katholiken dominierten, obwohl in der ersten Hälfte des 17. Jh. auch Calvinisten regelmässig vorkamen, die in Polen seit 1517 als Häretiker galten. Ab zweiter Hälfte des 17. Jh. herrschte grossmehrheitlich der Katholizismus, was mit der Abnahme religiöser Toleranz einherging. Eine prozentuelle Schätzung der Konfessionen findet der Leser nicht, was wohl damit zusammenhängt, dass die einzelnen Landesteile religiös sehr unterschiedlich waren.

7Danach widmet sich der Autor dem Erscheinungsbild der Hussaren. Zu ihrer Mode, genannt „vestus hussaronicus“, gehörten nebst unterschiedlichen Hosenkreationen der Gespan („żupica“), eine hüftenlange Jacke mit engen Ärmeln, und der Dolman („dołoman“) – eine knielange Jacke, die man als Alternative zum Gespan trug. Der königliche Erlass aus 1576 („list przypowiedni“) schrieb jene Mode auch offiziell vor. Seine Darstellungen untermauert der Autor mit zahlreichen Bildern, Porträts und Reliefs. Die Stiefel der elitären Reiter waren gelb oder rot, zumal der arme Adel sich das kostengünstigste, schwarze Leder ebenfalls leisten konnte. Die abnehmbaren Sporen hiessen „Hussarensporen“. Sehr wichtig waren die aus dicken Metallplatten hergestellten Harnische, die vor feindlichen Kugeln schützten, wobei auch Kettenrüstungen benutzt wurden. Der darunter getragene Kaftan („kaftan“) diente weiterem Schutz, da er aus teuren, zusammengedrückten seidenen Fasern („jedwab darty“) angefertigt wurde. Viel Platz schenkt der Autor dem Erkennungsmerkmal der Hussaria, ihren Flügeln, um die im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Mythen entstanden sind. Das waren Holz- oder Stahlbügeln, die bis über den Kopf des Reiters herausragten und an die dicht beieinander Adler- oder Metallfedern befestigt wurden. Gemäss den Berichten aus dem 16. und 17. Jh. bestand die Aufgabe jener Flügel darin, die Pferde des Feindes zu verscheuchen. Während des Reitangriffs erzeugten die Federn starke Geräusche, sodass gegnerische Rosse, welche sie nicht kannten, in Angst und Schrecken versetzt wurden. Der visuelle Effekt verstärkte nur die Wirkung. Feindliche Pferde sahen seltsame Wesen mit Flügeln und liefen davon. Der Autor ergänzt etwas themenübergreifend, dass bei den Hussaren sich das Schwert bis ca. 1600 behaupten konnte und nur langsam durch die Säbel verdrängt wurde. Man trug bei sich noch die Reiterhämmer („obuchy“), welche dank ihren langen Spitzen gegnerische Rüstungen durchbohrten. Von den Schusswaffen waren die Bögen lange beliebt. Sie wurden im Kampf etwa bei Zborow 1649, Tschenstochau 1665 oder Cudnow 1660 eingesetzt.

8Die mit Abstand wichtigste Waffe der Hussaren waren ihre langen Lanzen („kopia“). In jener Zeit benutzte die Infanterie 4.5-5 m lange Spiesse, genannt auch Piken. Die Reiter konnten ein so langes Spiess wegen seines Gewichts nicht halten, sodass ihre Pferde von den Pikenieren zuerst getroffen wurden. Im Polnischen Königreich löste man jene Problematik, indem die Lanzen der Hussaren aus zwei Teilen, dem Halte- und dem Stichteil, angefertigt wurden. Der Letztgenannte wurde im Inneren ausgehöhlt, was sein Gewicht reduzierte. Es wurde einfacher, die Lanze horizontal zu halten, sodass sie bis zu 6.2 m lang werden konnte. Bei einem Gefecht wurde nun zuerst der Infanterist und nicht der Kavallerist getroffen. An der Lanze des Hussaren wurden ausserdem zwei rot-weisse, bis zu 2.5 Meter lange Tücher befestigt. Bei einem Sturm flatterten sie an den Ohren des Streitrosses, sodass der Reiter für die Schützen schlechter sichtbar war. Der Autor bemerkt, dass Hussarenlanzen jahrelange Übung seit der frühen Kindheit erforderten und führt viele zeitgenössische Berichte für ihre Wirksamkeit heran. So wurden etwa fünf Moskowiten mit einem Lanzenstich bei Cudnow am 24. Oktober 1660 getötet, fünf Türken erlitten denselben Schicksal nach einem einzigen Lanzenstich bei Chocim am 11. Oktober 1673. Auch am Kahlenberg bei Wien spielte der Angriff der Hussaria am 12. September 1683 eine entscheidende Rolle.

9Der Autor schafft es, überzeugend zu erklären, warum die Infanterie den Sturm der elitären Reiterei kaum abwehren konnte. Zwar schnitten die Feuerwaffen jener Zeit bei den Übungen bereits sehr gut ab. Als Beispiel wird ein preussisches Regiment aus spätem 18. Jh. erwähnt. Die Soldaten konnten bei den Schiessübungen aus ca. 200 m eine Trefferquote von 25% erreichen, aus ca. 140 m eine 40%, aus 70 m sogar eine 60% Quote. Daran darf man bemängeln, dass damals die Epoche der Hussaren schon vorbei war. Der Autor stellt dann fest, dass der Ernstfall grundlegend anders aussah, was eindrücklich das Gefecht bei Wschowa (Fraustadt) vom 13. Februar 1706 zwischen den Schweden einerseits sowie den Sachsen und den Russen andererseits dokumentiert. Auf einen getöteten Schweden kamen rund 300 (!) russische Musketiere, obwohl sie nur aus einem Dutzend Metern schossen. Der Autor hätte anmerken müssen, dass solche Proportionen nur mit Vorsicht zu geniessen sind. Eine Ursache hierfür sieht er darin, dass nach der ersten Salve eine grosse Rauchwolke entstand, die der zweiten Reihe die Sicht nahm. Weil eine solche Antwort ihn alleine nicht begnügt, sucht er nach weiteren Gründen, indem er Analysen aus dem 20. Jh. heranzieht. Sie zeigten, dass bei Soldaten anlässlich einer Feindbegegnung erhebliche Stressfaktoren und nicht selten auch moralische Bedenken auftraten, die sich etwa durch zittrige Hände manifestierten. So kann der Autor die Thematik trotz Überlieferungslücken gut mit späteren Befunden beantworten.

10Die Hussaren schlugen sich gelegentlich zu Fuss. Das eindrücklichste Beispiel hierfür ist das Gefecht bei Hodów, einem Dorf 80 km östlich von Lemberg, am 11. Juni 1694. Als 400 Hussaren auf geschätzte 40'000 Tataren trafen, verschanzten und verteidigten sie sich erfolgreich gegen die drückende Übermacht. Ihr Kampf ging als „polnische Thermopylen“ – in Anspielung auf die antike Schlacht der Spartaner – in die Geschichte ein. Man könnte noch anmerken, dass diese stolze Bezeichnung auch andere Kampfhandlungen erhielten, wie etwa die Schlacht von Zadwórze vom 17. August 1920 oder die Verteidigung von Wizna vom 7.-10. September 1939. Der Autor wagt danach einen Blick hinter die Kulissen, in das Lager der Hussaren. Er erklärt, wie wichtig die Hygiene war, um dem Ausbruch von ansteckenden Krankheiten vorzubeugen, ebenso beschreibt er die herrschende Disziplin und die Zelte, wobei er reichlich auf zeitgenössische und heutige Zeichnungen zurückgreift.

11Mit schönem Bildmaterial schildert der Autor die Methoden, mit denen die Hussaria bekämpft wurde. Die Infanterie griff zum altbewährten Mittel, dem Holzzaun. In den Schlachten wurden die Zäune unter beachtlichem Zeitdruck aufgestellt, sodass geschulte Pferde der Hussaren sie mit ihren Brüsten, wie bei Kłuszyn 1610, durchbrechen konnten. Ein anderes Mittel waren die „Schweinefedern“ („świńskie pióra“) – kurze Lanzen, welche in einem bestimmten Winkel in die Erde gestossen wurden. Deutlich wirksamer waren die Schlagbäume, genannt auch die Schranken („rogatka“, „ostrostawidło“). Sie bestanden aus einem kurzen, dicken Holzstamm, in den Löcher gebohrt und darin lange Stöcke gestossen wurden. Eine solche Konstruktion wog wenig und war überall schnell einsetzbar. Beliebt bei den Kosaken war die Wagenburg, das heisst zu einem Kreis geformte Wagenkolonne. Eine heimtückische Waffe waren verdeckte Gräber, genannt die Wolfslöcher („wilcze doły“), und Spänne („czośniki“) – vier kurze, miteinander verbundene Metallteile, von denen drei horizontal waren und der vierte in die Höhe ragte. Sie konnten rasch hergestellt und ebenso schnell in Feldern verstreut werden. Trat ein Pferd im Trab darauf, so war es kampfunfähig.

12Erste Symptome einer Krise zeigten sich bei Cecora 1620, als die polnische Armee wegen fehlender Disziplin verlor. Grosse Probleme bereitete die mangelhafte Finanzierung des Heeres. Soldaten schlossen sich zu Konföderationen zusammen, um königliche Landgüter zu besetzten und den ausstehenden Sold selber einzutreiben. Zum ersten Male trat eine Konföderation 1590 auf, ihr folgten weitere 1597, 1602, 1603, 1605 usw. Aus der Sicht des Rezensenten könnte man ergänzen, in welchen Regionen es zu solcher Selbsthilfe kam, wie lange sie im Schnitt andauerte oder ob die Beteiligten mit Konsequenzen rechnen mussten. Auch betont der Autor zu wenig, dass die wichtigste Ursache für den Untergang der Hussaria in der zunehmenden Disziplinlosigkeit des polnischen Adels lag. Das Königtum wurde entmachtet, die Adligen regierten ab dem 17. Jh. nach eigenem Gutdünken, was persönliche Fehden förderte. Innerhalb der Armee rangen die Befehlshaber untereinander um das Sagen. Wer in Streitgesprächen unterlag, wollte sich bei Gelegenheit revanchieren, was die innere Truppengeschlossenheit enorm aufweichte. Dies hätte etwas deutlicher zur Sprache kommen müssen. Der Autor nennt sodann Schlachten, die trotz der zahlenmässigen Überlegenheit verloren wurden, wie am 31. Juli 1705 bei Warschau, wo sächsische, polnische und litauische Reiterei die Schweden um das Dreifache übertraf und dennoch geschlagen wurde. Der Autor sagte zu Recht, dass der Feind mit der Zeit lernte, sich gegen die Hussaria zu wehren. So mieden die Schweden ab dem 9. September 1621 eine Schlacht im offenen Feld gegen die Hussaren. Als polnische Truppen ihre Lebensmittel verbrauchten, zogen sie unverrichteter Dinge ab, sodass die Schweden am 25. September 1621 kampflos die Stadt Riga einnahmen.

13Sein Werk schliesst der Autor mit der Geschichte einer Hussareneinheit ab, die unter Marcin Kazanowski kämpfte. Insgesamt überzeugt das Buch vor allem durch visuelle Reize, wobei auch die sprachlichen Ausführungen lebhaft und gut verständlich sind. Der Autor führt viele Schlachten heran, bei denen er nicht chronologisch vorgeht, sondern sie je nach seinem soeben besprochenen Thema wählt. Eine Unordnung entsteht aber dennoch nicht, da der Autor nie den roten Faden aus den Augen verliert. So liefert das Buch einen sehr guten Überblick zu einem Thema, welches in der deutschen Lehre und Forschung kaum bekannt ist.

Rezension vom 30. September 2019
© 2019 fhi
ISSN: 1860-5605
Erstveröffentlichung
30. September 2019

DOI: https://doi.org/10.26032/fhi-2019-009

  • Zitiervorschlag Rezensiert von: Piotr Gotówko, Radosław Sikora, Hussaria. Der Stolz der polnischen Streitkräfte [Originaltitel: Husaria. Duma polskiego oręża] (30. September 2019), in forum historiae iuris, https://forhistiur.net/2019-09-gotowko/