Die Dienstvertragspraxis der Reichsstadt Frankfurt am Main ist Gegenstand dieser Untersuchung zur vorindustriellen Arbeitsrechtsgeschichte. Mit dem Konzept der juristischen und sozialhistorischen Problemgeschichte als Analyse- und Strukturinstrument werden rechtliche, soziale und ökonomische Problemlagen im städtischen Dienst ermittelt, ihre Lösungen herausgearbeitet und anhand von Leitfragen nach Freiheit, Gleichheit und sozialer Absicherung systematisch erschlossen. Basis sind die Vertragsaussagen in den Dienstbriefen vielfältiger sozialer Gruppen – wie Knechten und Advokaten, Offizieren und Handwerkern – zum Kündigungsrecht, zur Gefahrtragung, zur Entlohnung usw. In einem Längsschnitt werden wesentliche Entwicklungslinien vom 14. Jahrhundert bis zum Ende des Alten Reichs aufgezeigt. Sie führen von einer ungeregelten spätmittelalterlichen Vertragspraxis zu einem zunehmend beamtenähnlichen Statusverhältnis der Frankfurter Stadtbediensteten in der Frühen Neuzeit.
Thomas Pierson: Vom Vertrag zum Status. Das Dienstvertragsrecht der Frankfurter Dienstbriefe im Alten Reich, Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 321, Frankfurt am Main: Klostermann 2020. XVIII, 830 S., ISSN 1610-6040, ISBN 978-3-465-04404-8
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