Kategorien:
Forum News
Das Burgenland als rechtlicher Zwischenraum
4. Januar 2023
Veranstaltungsort: Landtag des Bundeslandes Burgenland, Eisenstadt (Österreich)
Datum: 20.02.2023 - 21.02.2023
Im Jahr 1921 wurde das westungarische deutschsprachige Siedlungsgebiet
als Burgenland in die Republik Österreich eingegliedert. Dabei blieb,
wie das Burgenlandgesetz ausdrücklich anordnete, das in diesem Gebiet
geltende ungarische Recht zunächst in Kraft. Das Burgenland bildete in
dieser Zeit also gleichsam einen Raum zwischen österreichischem und
ungarischem Recht.
Dieser rechtliche Zwischenraum soll im Rahmen einer Tagung erkundet werden.
Im
Jahr 1921 wurde das westungarische deutschsprachige Siedlungsgebiet als
Burgenland in die Republik Österreich eingegliedert. Dabei blieb, wie
das Burgenlandgesetz ausdrücklich anordnete, das in diesem Gebiet
geltende ungarische Recht zunächst in Kraft. Eine Rechtsangleichung kann
allenfalls im Zuge der Rechtspraxis stattgefunden haben. Das Burgenland
bildete in dieser Zeit also gleichsam einen Raum zwischen
österreichischem und ungarischem Recht. Alsbald begann jedoch
schrittweise ein weitreichender Rechtsangleichungsprozeß an die
gesamtösterreichische Rechtsordnung. Prominente Ausnahmen waren
allerdings das Eherecht und das Grundbuchrecht.
20. 02. 2023, 14.00
- Eröffnung und Grußworte
- Thomas Olechowski (Wien): Das Burgenland, die Pariser Vororteverträge und das Vendiger Protokoll
-
Kamila Staudigl-Ciechowicz (Wien/Regensburg): Ungarisches Recht -
Burgenländisches Recht - Österreichisches Recht? Zwischen
Rechtspartikularismus und Rechtsübernahme am Beispiel des Strafrechtes
- Gabor Hamza (Budapest): Zur Fortgeltung der Regeln der Iudexcuralkonferenz im Burgenland
-
Kinga Beliznai (Budapest): „Vielleicht die einzige gute Sache”. Die
Fortgeltung des ungarischen Eherechts im Burgenland nach 1921
- Gerald Kohl (Wien)/Raphael Kaplan (Eisenstadt): Probleme des Grundbuchsrechts im Burgenland
21. 02. 2023, 09.00
- Attila Barna (Györ): Wandel der Öffentlichen Verwaltung in der Zwischenkriegszeit in Burgenland und in West-Ungarn
- Ilse Reiter-Zatloukal (Wien): Heimatrecht und Staatsbürgerschaft im Burgenland
- Christian Neschwara (Wien): Notariatsrecht und Notare im Burgenland 1922/23
-
Franz Esterházy (München): Fürst Dr. Paul Esterhazy von Galantha
(1901–1989) – Erbrecht und Erbfolge im 20. und 21. Jahrhundert
-
Ondřej Horák (Brno): Die Rolle des ungarischen Zivilrechts bei der
Rechtsvereinheitlichung in der Tschechoslowakei oder was Österreich vom
burgenländisch-ungarischen Recht hätten lernen können
- Martin Löhnig (Regensburg): Schlusswort
- Abschlussdiskussion
Organisatoren / Kontakt
kamila.staudigl-ciechowicz@univie.ac.at
martin.loehnig@ur.de
Quelle: Das Burgenland als rechtlicher Zwischenraum.
In: H-Soz-Kult, 03.01.2023, <www.hsozkult.de/event/id/event-132811>.