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Das Grundgesetz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nach 75 Jahren
2. März 2024
Veranstalter: Universität der Bundeswehr Hamburg, Institut für Zeitgeschichte München - Berlin, Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung
Ort: Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg, Gebäude H1, Komplexraum 1006
Zeit: 14.03.2024 - 15.03.2024
Das
Grundgesetz gilt weltweit als Vorbild für eine gelungene Verfassung.
Von seinen Vätern und Müttern nur als Provisorium konzipiert, hat es
seit nunmehr 75 Jahren viele Bewährungsproben bestanden – auch wenn
angesichts der aktuellen Herausforderungen gerade wieder
leidenschaftlich über seine Gegenwart und Zukunft gestritten wird.
Am 14. und 15. März 2024 soll auf dem Workshop „Die offene
Verfassung. Das Grundgesetz in der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland nach 75 Jahren“ der Geist und die Praxis einzelner
Bestimmungen unserer Verfassung im Laufe der bundesrepublikanischen
Geschichte erörtert werden. Diskutiert werden jüngere Forschungsarbeiten, die
sich mit Beständigkeit, Akzeptanz und Wandel der bundesdeutschen
Verfassungsordnung aus historischer Perspektive auseinandersetzen. Dabei
geht es unter anderem um folgende Fragen: Wie wurde das Grundgesetz zu
dem, was es heute ist? In welchen Situationen entwickelten abstrakte
Prinzipien und normative Begriffe des Verfassungsrechts politische
Kraft? Wer griff in gesellschaftlichen oder politischen Konflikten
Bestimmungen des Grundgesetzes auf und wie wurden diese verhandelt? Was
passierte speziell im „Innenraum“ der Verfassungsrechtsprechung und
welche Interessen kamen dabei zum Ausdruck?
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
Donnerstag, 14. März 2024
14:00 Uhr Begrüßung durch die Veranstalter und Einführung in das Thema
14:15 Uhr Panel 1: Das Verständnis des Verfassungsgebers im historischen Wandel
Mathias Hong (Kehl): Rassismus und Gleichheitsideal im Parlamentarischen Rat: Die Entstehung von Artikel 1 GG nach 75 Jahren
Michael v. Landenberg-Roberg (Berlin): Entwicklungsoffene
Grundrechtsinterpretation als Spiegel gesellschaftlichen Wandels. Zur
Geschichte des Elterngrundrechts in der Bundesrepublik
Jan Wille (Hamburg): Patchwork im Religionsverfassungsrecht. Die Kirchen, ihre Verträge und das Grundgesetz
Frieder Günther (München/Berlin): Kommentar
16:00 Uhr Kaffeepause
16:30 Uhr Panel 2: Internationale Bezüge und Rahmungen
Jan
Stöckmann (Berlin): Kollektive Sicherheit im Grundgesetz: Spielformen
staatlicher Souveränität und internationaler Ordnung, 1945–1955
Vanessa Conze (Eichstätt-Ingolstadt): „Keine Eingriffe in die
Identität der Verfassung“. Zur Diskussion um das Verhältnis zwischen
Grundgesetz und Europarecht
Marcus Payk (Hamburg): Kommentar
Freitag, 15. März 2024
9:00 Uhr Panel 3: Grundgesetz und Gerichtsbarkeit
Eva Balz (München/Berlin) Blick in die Blackbox. Die Wahl der ersten Richter am Bundesverfassungsgericht
Jan-Henrik Herchenröder (Berlin): „Gespürt, dass es um die
Institution geht“. Das Bundesverfassungsgericht im Kampf um den
Wehrbeitrag
Nils Bennemann (Duisburg-Essen): Gehört werden. Das
Bundesverfassungsgericht und der Zugang zum Recht in den 1950er und
1960er Jahren
Michael Reichenthaler (Regensburg): Das Grundgesetz und die
Verwaltungsgerichtsbarkeit. Eine historische Untersuchung an der
Konfliktlinie zwischen Macht und Rechtsstaat
Samuel Miner (München/Berlin): Kommentar
11:30 Uhr Kaffeepause
12:00 Uhr Panel 4: Ein Provisorium auf Dauer?
Sebastian Gehrig (Sheffield): Das Grundgesetz und die deutsche Frage: vom staatrechtlichen Provisorium zur normativen Verfassung
Iris Johanna Bauer (Berlin): „…keine brauchbare
Diskussionsgrundlage“? – Lehren aus der SED-Diktatur und Impulse aus der
Friedlichen Revolution in der Verfassungsdebatte des Deutschen
Bundestags (1990–1994)
Philipp Gassert (Mannheim): Kommentar
13:30 Uhr Schlussbemerkungen
Kontakt: Jan Wille, jan.wille@hsu-hh
Quelle: Das Grundgesetz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nach 75 Jahren., In: H-Soz-Kult, 01.03.2024, <www.hsozkult.de/event/id/event-142502>.