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Workshop: Sowjetische Militärtribunale – Neue Forschungen und Perspektiven
17. Juni 2024
Veranstalter: Dokumentationsstelle Dresden (https://www.dokst.de)
Ort: Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Datum: 7.11.2024
Der Workshop befasst sich mit der Praxis sowjetischer Militärtribunale
(SMT) in der SBZ/DDR. Diskutiert werden die den Verurteilungen
zugrundeliegenden Tatvorwürfe wie „Kriegsverbrechen“,
„Vaterlandsverrat“, „Spionage“ und „antisowjetische Propaganda“. Es wird
analysiert und diskutiert, welche Rolle Verfahren der sowjetischen
Militärjustiz bei der Aufarbeitung von NS-Verbrechen und bei der
Durchsetzung der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR spielten. Trotz
langjähriger Forschung ist diese Frage bislang aufgrund des begrenzten
Zugangs zu sowjetischen Quellen nur unzureichend beantwortet.
Anfang 1945 kehrte der deutsche Angriffskrieg gegen die Sowjetunion an seinen Ausgangspunkt zurück. Mit den gen Westen vorrückenden sowjetischen Truppen kamen auch Angehörige der Sicherheitsorgane und der Militärjustiz nach Deutschland. Als Organe der Besatzungsmacht gewährleisteten sie die Sicherheit der Besatzungstruppen, ermittelten sie wegen nationalsozialistischer Verbrechen und bekämpften sie die Opposition gegen die Transformation der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) in eine kommunistische Diktatur sowjetischen Typs.
Auf dem Fachworkshop werden die Ergebnisse von abgeschlossenen und laufenden Forschungsprojekten vorgestellt, die sich mit der Tätigkeit von sowjetischen Militärtribunalen (SMT) und sowjetischen Sicherheitsorganen befassen. Gemeinsam sollen neue Erkenntnisse, Perspektiven, Quellenzugänge und Fragestellungen diskutiert werden.
Der Workshop richtet sich an Wissenschaftler, Gedenkstättenmitarbeiter und alle sonstigen am Thema Interessierten.
ProgrammAnkommen ab 09.00 Uhr
09.30 Uhr
Begrüßung/Einführung
Ines Reich, Leiterin der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Bert Pampel, Leiter der Dokumentationsstelle Dresden/Stiftung Sächsische Gedenkstätten
10.00 Uhr
Geheime Prozesse und öffentliche Wahrnehmung. NS-Verbrechen vor sowjetischen Militärgerichten
Enrico Heitzer, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Julia Landau, Gedenkstätte Buchenwald
Moderation: Andreas Weigelt, Gedenkstätte Lieberose
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Zwischen „Vaterlandsverrat“ und Militärdelikt. Verfolgung und Verurteilung sowjetischer Personen in der SBZ
Olga Danilenko/Norman Warnemünde, Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Moderation: Irina Scherbakowa, MEMORIAL
12.30 Uhr
Alles Spione? Akten des BND und Verifizierung des Spionagevorwurfs
Sven Schultze, Berlin
Moderation: Ronny Heidenreich, Bundesarchiv
13.15 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Erschossen in Moskau – Gnadengesuche als Quelle. Ein Vergleich zwischen Schwerin, Potsdam und Dresden
Natalja Jeske, Rostock
Moderation: Bert Pampel, Dokumentationsstelle Dresden
14.45 Uhr
Der sowjetische Geheimdienstapparat in Berlin und die Verhaftungen am und nach dem 17. Juni 1953
Peter Erler, Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Moderation: Daniel Bohse, Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg
15.30 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr
Die „nichtamnestierten“ SMT-Verurteilten – eine Kollektivbiographie
Ulrich Müller, Berlin
Moderation: Cornelia Bruhn, Gedenkstätte Bautzen
16.45 Uhr
Frauen vor sowjetischen Militärtribunalen: Bericht über ein geplantes Wanderausstellungsprojekt
Katharina Gräb, Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Moderation: Birgit Sack, Gedenkstätte Münchner Platz Dresden
17.30 Uhr
Bilanz und Ausblick
Thomas Schaarschmidt, Universität Potsdam
Mike Schmeitzner, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung
18.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Möglichkeit der Besichtigung der Gedenkstätte
Um
Anmeldung bis spätestens 14.10.2024 an Katharina Seidlitz,
Dokumentationsstelle Dresden, katharina.seidlitz@stsg.de, wird gebeten.
Quelle: Sowjetische Militärtribunale – Neue Forschungen und Perspektiven., In: H-Soz-Kult, 14.06.2024, <www.hsozkult.de/event/id/event-144789>.