Kategorien:
Forum News
Verträge als Instrumente internationaler Beziehungen von der Antike bis zu Gegenwart. Typen, Akteure und Praktiken
9. Oktober 2024
Veranstalter: Dr. Lena Oetzel, Paris Lodron Universität Salzburg; Dr.
Sandra Schieweck-Heringer, LMU München; Prof. Dr. Reinhild Kreis,
Universität Siegen
Die Arbeitsgruppe "Internationale Geschichte" im Verband der Historiker
und Historikerinnen Deutschlands (VHD) veranstaltet vom 7. bis 8.
November 2024 ihre 6. Jahrestagung zum Thema "Verträge als Instrumente
internationaler Beziehungen von der Antike bis zur Gegenwart. Typen,
Akteure und Praktiken" am Historischen Kolleg in München.
Internationale
Beziehungen zwischen Vertretern und Vertreterinnen verschiedener
Herrschaftsgebiete setzen keine Nationalstaaten im modernen Sinne
voraus, sondern waren seit der Antike integraler Bestandteil politischen
Agierens. Deutlich zeigen dies Verträge, die in der Vormoderne wie in
der jüngsten Zeitgeschichte gleichermaßen als zentrale Instrumente
internationaler Beziehungen fungier(t)en. Während internationale
Beziehungen als von verschiedenen Akteuren gestaltete und daher in
permanentem Wandel begriffene politische Aushandlungsprozesse verstanden
werden können, markieren Verträge, Bündnisse und
Waffenstillstandsabkommen prima facie Kulminationspunkte von
Außenbeziehungen.
Die Tagung nimmt Vertragsschlüsse diachron vergleichend und im
globalen Panorama in den Blick, um so Vertragstypen, beteiligte Akteure,
Vertrags- und Verhandlungspraktiken sowie Vertragsfolgen zu beleuchten.
Programm
07.11.2024:
13.30–14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung (Lena Oetzel, Sandra Schieweck-Heringer, Reinhild Kreis)
14.00–15.00 Uhr
Keynote: Simone MÜLLER: Contracting the Globe – Losing the Planet? Of Land and Deeds in Modern Times
Chair: Reinhild Kreis
15:00–16.15 Uhr
SEKTION 1: Machtasymmetrien und Ungleichheit
Chair: Sandra Schieweck-Heringer
1) Martin DEUERLEIN: A Trail of Broken Treaties – Die Bedeutung von Verträgen für die Indigene Bewegung
2) Julia BÜHNER: Verträge als imperiale Instrumente im Kontext der atlantischen Expansion (15. –16. Jahrhundert)
16.15–16.45 Uhr, Kaffeepause
16.45–18.30 Uhr
SEKTION 2: Verständigung über Frieden: Chancen und Grenzen
Chair: Lena Oetzel
3) Marco BARCHFELD: Wie man Frieden (nicht)
vermittelt – Das Scheitern der kaiserlichen Mediationsbemühungen im
Großen Nordischen Krieg (1700–1721)
4) Jack W. G. SCHROPP: Ἀνοχή und indutiae: Der Waffenstillstand und
seine zwischenstaatliche Bedeutung in hellenistisch-republikanischer
Zeit
5) Christian WENZEL: Die Konferenz von Calais (1521): Konstruktionen
des Vertragsbruchs und Praktiken der Vertragsgarantie in den
internationalen Beziehungen am Beginn der Frühen Neuzeit
ab 19.00 Uhr, Gemeinsames Abendessen
08.11.2024:
9.00–10.15 Uhr
SEKTION 3: Inszenieren und erinnern: Verträge als Referenzpunkte
Chair: Lena Oetzel
6) Elisa LUDWIG, Verträge als Objekte mit Symbolcharakter. Museale
Inszenierungspraktiken des Vertrags über die Europäische Union (1992)
7) Dorothée GOETZE, Wie lange dauert der immerwährende Frieden?
10.15–10.45 Uhr, Kaffeepause
10.45–12.30 Uhr
SEKTION 4: Künftige Risiken minimieren: Supranationalität als Lösungsversuch
Chair: Reinhild Kreis
8) Marcus M. PAYK, „The Treaty to Govern
All Treaties”. Eine historische Annäherung an die Wiener
Vertragsrechtskonvention von 1969
9) Jonathan VOGES, „Serious Power“. Die International Health
Regulation, die Weltgesundheitsorganisation und die globale
Gesundheitsdiplomatie seit dem Ende des Kalten Krieges
10) Amelie HERZOG, Ein Vertrag als Utopie: Der Staatenschutzvertrag zur Sicherung des Weltfriedens von Anna B. Eckstein (1919)
12.30–13.00 Uhr: Inhaltlicher Abschluss
ab ca. 13.30 Uhr: Mitgliederversammlung AG Internationale Geschichte
Kontakt: Dr. Lena Oetzel (lena.oetzel@plus.ac.at) / Dr. Sandra Schieweck-Heringer (Sandra.Schieweck@lmu.de)
Quelle: Verträge als Instrumente internationaler Beziehungen von der Antike bis zu Gegenwart. Typen, Akteure und Praktiken., in: H-Soz-Kult, 08.10.2024, http://www.hsozkult.de/event/id/event-150473.